Trotz starker Konkurrenz durch das Münchner Literaturfest fanden sich etliche diskussionsfreudige Zuhörer ein, um der Autorin und Ärztin Ruth G. Gross bei ihrer Lesung aus dem frisch bei „Scholastika“ erschienenen Debut-Roman „Elsas Tochter“ zu folgen.
Sehr authentische Schilderung des Arzt-Alltags, Notarzt-Einsatz, Leichenschau. Gleichzeitig sollen ja auch noch Privates und ganz viel Gefühl Platz haben in so einem Arztleben. Die zur Adoption freigegebene Tochter nähert sich an, die Mutter sucht das Kind, ein Mann schickt Blumen. Keine großen Sensationen, aber in sensibler Sprache lässt die Autorin den Leser an diesem Mutter-Tochter-Schicksal teilnehmen.
In der zweiten Abendhälfte dann das neue Familien-Roman-Projekt: Eine erwachsene Tochter auf den Spuren des gestorbenen, geheimnisvollen Vaters, amerikanisch-deutsche Perspektiven, Rückblenden in die Kriegsjahre. Das Publikum diskutierte Perspektive, Grammatik, Spannungsbogen. Eine Nachtfahrt nach Magdeburg zum Beispiel konnte sehr überzeugen. Fortsetzungen werden folgen, hoffentlich!
Abendbericht von W. Hirche