Ein Bleistift machte das Rennen – Offener Abend am 1.11.2019

Am Freitag den 1.11.2019 fand wieder eine Vorrunde für den Haidhauser Werkstattpreis statt. Trotz des Feiertages war das Publikum zahlreich erschienen, sieben Autorinnen und Autoren meldeten sich zur Lesung an, von denen sechs lesen konnten.

Den Anfang machte Horst Oberbeil mit Lyrik, zehn Gedichten, über zwischenmenschliche Beziehungen, teils auch ironisch, einerseits und zu zeitgeschichtlichen Themen andererseits.

Danach kam Klaus Höfner mit „Hering“ einem Text mit unzusammenhängendem „Seemannsgarn“ eines Kapitän Matjes, der u.a. behauptete, über Heringsschwärme hinweg gelaufen zu sein.

Chris Uray trug sodann unter dem Titel „Zen“ den fiktiven Bericht eines japanischen Mönches darüber, wie dieser als Achtjähriger um das Jahr 1840 in ein Kloster gekommen ist, vor. Das Publikum kritisierte Unklarheiten der Erzählperspektive und die Verwendung von zu Ort und Zeit nicht passenden Begriffen.

Viel Zustimmung im Publikum fand dagegen Michael Fronholzner mit „Die Granate“, einer Oktoberfestgeschichte über den Franz, der zu viele Biergutscheine vertrinken muss und dabei seine spätere Frau aus Australien kennen lernt.

Es folgte Selma Bastah mit „Bleistift“ einem Text über literarisches Schaffen einer Autorin seit ihrer Kindheit aus der Perspektive des dafür verwendeten Schreibgeräts.

Am Schluss las Carla Scholz „polierte Worte“, einen Text über reale und gedankliche Räume, dem Publikum gefiel dadurch geschaffene Schwebezustand, andererseits wurde kritisiert, dass sich der Text am Schluss in intellektueller Selbstreflexion verliert.

Das Publikum wählte Selma Bastah zur Siegerin und Kandidatin für den Haidhauser Werkstattpreis.

Abendbericht von Rainer Kegel