Zum Themenabend am 18. Juli 2025 fanden sich acht Autorinnen und Autoren ein, die Texte zu dem vorgegebenen Motto „Sommerloch“ vortrugen.
Den Anfang machte Günter Mitschke mit „Meldung des Tages“ Staatsmänner, die an einer Konferenz über Sicherheit und Wohlstand in Bremen teilnehmen, werden als besondere Attraktion und als Zeichen für Bürgernähe von den Veranstaltern zu einem Besuch eines Flohmarktes eingeladen, dieser besteht aber aus extra ausgewählten Flohmarkthändlern beziehungsweise Schauspielern, die Flohmarkthändler spielen.
Petra Lang folgte mit einem von künstlicher Intelligenz inspirierten Text über wichtigstes und unwichtigstes und trug dann die absurde Geschichte „Sommerlöcher und Kiri“, eine Geschichte über das Känguru Jack und die Kuh Kiri (qui rit) vor, die über einen Zaun einem Gehege entkamen und in Freiheit auf den Ochsen August den Starken treffen, der gleichfalls entkommen ist und an einem Berg lebt. Dann werden aber alle Zoo- und Haustiere in Freiheit entlassen, und die Protagonisten kehren wieder in den Zoo zurück, wo sie dann für sich alleine sind.
Gerhard Häusler überzeugte das Publikum mit einem vermeintlich einfachen und kalauernden, in Wahrheit aber hintersinnigen Text „Die Leergrabung. der Lehrgrube“.
Walter Grassl präsentierte sodann „Das Sommerloch“ einen Text darüber, dass insbesondere im Internet und in sozialen Medien viel geredet bzw. geschrieben wird ohne dass, gerade im Vergleich zu Zeiten von Goethe und Schiller, inhaltlich etwas gesagt wird, vielmehr sich dort nur unsinniges und unerhebliches über so genannte Prominente findet.
In Nisanga Baumann´s „Ein Sommer Moment“ berichtet die Erzählerin zunächst von einem „Platz für mich geschaffen“, einem Ort unter grünen Blättern an einem See, an dem sie ganz alleine im Nichtstun und Nachdenken verweilt. Das Publikum lobte die gute Beschreibung, störte sich aber teilweise an einzelnen Worten und zu viel Wiederholungen. Es folgte von der Autorin ein Text über „zweieinhalb Dinge, die für mich im Sommer wichtig sind“ mit einer sinnlichen Schilderung des Sonnenbadens und den Versuch dabei Körperstellen, die stets im Schatten liegen, auch zu bräunen.
Danach vier Gedichte über Männerträume und Abschiede von Sebastian Renner.
Andreas Wiehl eröffnete seinen Beitrag mit einem Video, in dem Bücher aus einer Wohnung in einem Entsorgungscontainer fallen und einem daraus geretteten Buch über Samuel Beckett und trug dann einen Text über einem Kunststudenten vor der im Examen mit einer Schnur Gegenstände verschnüren soll und stattdessen einen Text schreibt, gerichtet an einen langsam einnickenden Professor als Prüfer über eine Szene mit Fahrkartenkontrolleuren in einem städtischen Linienbus und einem ausländischen Fahrgast ohne Ticket, der keine 40 DM Strafe für Schwarzfahren zahlen und sich auch nicht von dem Protagonisten mit diesem Betrag aushelfen lassen will, obwohl die Kontrolleure dabei sind, die Polizei zu rufen. Das Publikum meinte, dies sei ein toller Text, aber nichts zum Thema Sommerloch.
Den Abschluss bildete Sara Rahnenführer mit drei Gedichten, vom Publikum als spröde und verzweifelte, weit gedachte Texte beurteilt.
Abendbericht: Rainer Kegel