Dieser U-33-Abend mit jungen Autoren fand vor gut gelauntem, applaus- und kritikfreudigem Publikum statt und wurde von einem Gedicht Christoph Metzgers eingeleitet, das sich vornahm, das berühmt-berüchtigte „Heideröslein“ von Goethe zu demaskieren als Darstellung einer -„brach“- brutalen Vergewaltigung.
Sodann bot Laura ein längeres Prosastück über Sarah in Haus 23, das an einem vogellosen Frühlingsmorgen in einer Klinik beginnt. Vom biertrinkenden Vater geht es dann zu Acrylmalerei und im dritten Teil zu Valentina, einem Michelin-Mädchen, dessen Probleme mit Ehemann Sven in sehr drastischer, anschaulicher Sprache geschildert werden, bevor beide – für Laura unerreichbar nach Bielefeld entschwinden, womit die Story – zunächst mal – enden soll.
Slata las ein kurzes Prosastück von einer jungen Frau im „Ich -Stil“, deren Körper gegen die Großstadt rebelliert, die sich übergibt und an den Wolf denkt und Rotkäppchen, und Angst hat, dass diese Sache nicht „gut gehen“ kann.
Zum Schluss präsentierte Jonas – gelesen durch seine Freundin Julia – die klaustrophobe Story von zwei Kindern, die im sündhaft teuren einzigen Eichenschrank der Familie eingesperrt die lauten Geräusche der naziverdächtigen Eltern (Sex oder Gewalt?) angstvoll zu überstehen versuchen, wobei der Autor, Student der Physik, offenbarte, das ganze nur aus Jux geschrieben zu haben. Das Publikum fand die Story dennoch gut. Beim abschließenden Meeting an der Bar des Literaturbüros konnten Autor(inn)en und Publikum sich mit Gesprächen über Kunst und Text noch deutlich besser kennenlernen.