Der Münchner Autor Tiny Stricker las typische Passagen aus seinem soeben erschienenen zwölften Buch „London, Pop und frühe Liebe“, plauderte über seine Hippie-Monate in Chittagong und ließ das Publikum, dabei sicher auch einige Old-Flowers, schaudernd an seiner unfreiwilligen Schiffsreise um den Indischen Subkontinent teilnehmen „völlig mittellos“ und abgerissen in den späten 60ern des letzten Jahrhunderts.
Doch zunächst ging es mit dem London-Buch in ein österreichisches Schnee-Dorado, wo der Autor das obligate „Skilager“ der Unterprimaner überleben musste, unter der Fuchtel eines paramilitärischen Sportlehrers – die spätere asiatische Schiffspasssage war geradezu ein Klacks dagegen. Da im Skiparadies auch eine Londoner Mädchen-Schulklasse Küchendienst hatte, zündete Amor und der jugendliche Autor erfuhr mit Catherine erstes Liebesglück, das ihn wenig später in die Londoner Jazz- und Pop-Keller führen sollte. Jugendliche Freundschaften, die Entzauberung des Eros im elterlichen Wohnzimmer und ein heftiges Revival in dunklen Londoner Kinosälen schildert der Autor auf seine stets subtile, nie aufdringliche Art. Es gelingt ihm, sein britisches Understatement auch stilistisch bis in den Golf von Bengalen mitzunehmen, von wo mit dem Buch „Hippies in Chittagong“ sehr bald der nächste Bericht zu erwarten ist. – Alle Old-Hippies, Flower-People und auch einige ganz junge Fans dürften schon jetzt gespannt warten!
Abendbericht von Wolfram Hirche
Foto von Klaus Hübner