Gedankensplitter – Abendbericht vom 13. September 2024

Bei der Lesung am 13. September 2024 im Münchner Literaturbüro trug Peter Heinrichs aus seinem Buchprojekt mit dem Titel „Professor Anatol Hirnzwicks abenteuerliche Gedankenwelt“ vor. Angekündigt waren kurze „Vorlesungen“ eines fiktiven, verrückten Professors zu verschiedenen Themen, die ständig zwischen Fakten und abstrusen Gedankengängen wechseln.

Die dann dem Publikum präsentierten etwa 10 kurzen Texte erwiesen sich nicht als allzu abenteuerlich. Das Publikum hörte mehr oder weniger geistreiche, tiefschürfende,  fantasievolle und skurrile Gedankengänge.

So den Vorschlag, Verschwörungstheoretiker, von denen die einen glauben, die Erde sei eine Scheibe und die anderen, es handele sich um einen Würfel, dadurch miteinander zu versöhnen, dass man den Begriff „Schürfel“, unter dem sich entweder einen abgerundeten Würfel oder aber eine aufgeblasene Scheibe vorzustellen habe, verwende. Oder den Gedanken, dass die drei Phasen der Kindheit nach Freud sich schon im Märchen „Tischlein deck dich „bei den Gebrüdern Grimm fänden oder der, das absolute Schönheit sich als unwahr und göttlich beziehungsweise unerreichbar darstellt und daher eigentlich nicht anziehend sei, gefolgt von Ausführungen über Licht als Teilchen oder Welle und der Vorstellung eines Paradieses, in dem Adam und Eva, nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten, schnell zur Sache kommen trotz einer tadelnden Stimme von oben, die sie dann darauf hinweist, dass sie nicht allein im Paradies sind, sondern in dem Wäldchen am Rande des Paradieses auch noch ein gewisser Klaus-Dieter wohne, zu dem sich dann Eva mehr hingezogen fühlt als zu Adam oder auch die Ansicht, dass die Welt beziehungsweise unser Universum als erstes von Gott geschaffen worden sei und deshalb eine sehr unvollkommene Lehrlingsarbeit darstelle.

Die Meinung des Publikums zu diesen Texten war durchaus gespalten, teils fand man sie unterhaltsam, ja sogar vom genialen Humor durchzogen, teils vieles als banal, langweilig und alten Hut.

Abendbericht: Rainer Kegel
Foto: Jannette Hofmann