Im zweiten Teil des Abends hörten wir Ausschnitte aus dem bereits veröffentlichten Roman Nachtfunke , in dem ein Held viele Gefahren und Prüfungen zu bestehen hat, bevor er siegreich? einen aus dem Gleichgewicht geratenen Zustand wieder ins Lot bringt. Auch hier geht es um Stämme, Krieger und einer Seherin, d.h. man glaubt sich wieder im Mittelalter, wie so oft bei Fantasyromanen und -filmen. Um das genießen zu können, muss man sich als Leser auf die geschilderte Welt voll und ganz einlassen, was uns, die wir mit Märchen über Prinzen, Prinzessinnen und Rittern sozialisiert worden sind, natürlich leicht fällt. Das ist wohl auch der Hauptgrund, warum die Fantasyliteratur so begehrt und in den Medien omnipräsent ist.
Das Publikum im MLb anerkannte sehr wohl, die große Kraft der Autorin, ihre Ideen in Worte, sprich Geschichten zu gießen, doch es gab auch kritische Anmerkungen, über das Zuviel an Erzähltem und das Zuwenig an Gezeigtem. Abgesehen davon, dass diese Forderung nach „show, don’t tell“ schwer zu erfüllen sei, wie die Autorin meinte, es sei auch das Zielpublikum für diese Art von Literatur, das nach Erklärungen auch dort verlangte, wo die eventuell gezielt offen gehaltenen Stellen sich mit eigener Fantasie ausfüllen ließen.
Bericht von Dion von Eleusis