Bericht über die 1916. Lesung am 19.10.2018

Am 19.10.18 fand die 1916. Lesung im Literaturbüro München statt. Heike Duken (Gewinnerin des Haidhauser Werkstattpreis 2014, Autorin der Romane „Triebspiel“ und „Burnout für Alle!“ – weiteres bereits von ihr abgeschlossenes Romanprojekt wird demnächst veröffentlicht) las aus ihrem 4. großen Projekt, einem im Arbeitsprozess befindlichen Roman mit dem Arbeitstitel „Soldaten“.

Der Roman berührte die Zuhörer durch die Tiefe der Emotionen der verschiedenen Protagonisten des Romans, ihren oft qualvollen Entscheidungen und Handlungen. Deutlich spürbar an Phasen der Stille nach dem Ende einer verlesenen Passage. Der Roman schildert mit bewussten „Leerstellen“ die Geschichte einer Familie über die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg bis in die Neuzeit.

Dem aufmerksamen und engagierten Publikum gelang es gut, den verschiedenen Handlungsfäden der Romanausschnitte zu folgen; die Beiträge waren sensitiv, und wurden auch von der Autorin als konstruktiv gelobt. Eine Passage, der innerliche Dialog zwischen einem noch ungeborenen Kind und seiner hinsichtlich der Schwangerschaft unschlüssigen Mutter wurden kontrovers, also von kritisch bis begeistert aufgenommen.

Ein wunderbarer Abend, und Texte, die auch an den Folgetagen wegen der Wucht der Themen wie Gewalt gegen Kinder, Euthanasie, der Umgang mit dem Tod und fehlenden Familienmitgliedern, Sicht auf Israel lange im Publikum nachwirken werden.