Der „offene“ Wettbewerbsabend als Vorauswahl zum 30. Haidhauser Werkstattpreis 2023 fand trotz stürmischen Winterwetters lebhaften Zuspruch beim Publikum, so dass ab 19:30 Uhr kein Platz mehr frei war – sowohl Parkett als auch Bühne waren besetzt, und es fanden sich, mit etwas Mühe auch die erforderlichen vier AutorInnen, um den Contest zu starten.
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Hans-Karl Fischers fantastischer Surrealismus – Abendbericht vom 27. Januar 2023
Hans-Karl liest vier fantastische Kurzgeschichten, die an Märchen erinnern, aber auch mittelalterliche und surreale Bezüge enthalten.
Dir erste Geschichte mit dem Titel „Die Kiriche von Marandi“ handelt von der Auseinandersetzung zwischen geistlicher und weltlicher Macht. Der Kirich Som, geistlicher Führer von Marandi, wirft dem weltlichen Verwalter, dem Tanun, trotz gerichtlicher Widerlegung Ehebruch vor. Wegen dieser Verleumdung muss der Oberpriester zurücktreten, wird jedoch wider Erwartung vom designierten Nachfolger Dram unterstützt, der ihm sogar sein Haus überschreibt, damit Som wieder in die Gemeinschaft der gehobenen Bürger aufgenommen werden kann. Auch der vorgesehene Nachfolger des Nachfolgers Fanlu überträgt dem Som einen Großteil seines Vermögens. Es bildet sich eine Kaste von Oberpriestern, die sich von den anderen Priestern absondern, Feste und erotische Exzesse feiern.
Zu den Quellen! – Abendbericht vom 20. Januar 2023
Nichts weniger, als die Quellen abendländischer Philosophie zu umrunden und spielerisch zu erschließen, war das Programm des bekannten MLB-Autors Ulrich Schäfer-Newiger an diesem winterlich-verschneiten Januarabend.
Lebensreise – Abendbericht vom 13. Januar 2023
Am Freitag, den 13.1.2023 trug Irina Malsam Auszüge aus ihrem in Versform gehaltenem autobiografischen Roman „Blutkirschen aus Schnee“ vor, einem Roman mit vier Kapiteln, die nach den vier Jahreszeiten benannt sind.
Von Birken und Bohnen – Abendbericht vom 6. Januar 2023
Zum offenen Abend als Vorentscheidung für den Haidhauser Werkstattpreis am Dreikönigstag, dem 6.1.2023 fanden sich trotz des Feiertags fünf Autoren ein, die ihre Texte dem Publikum präsentierten.
Nach dem Absturz – Abendbericht vom 16. Dezember 2022
Wohl wegen der Kälte fanden nur recht wenige Zuhörer am 16.12.2022 den Weg ins MLb wo Christian Dörr aus seinem kürzlich erschienenen dritten Gedichtband „Bellerophon“ einen neunteiligen Gedichtzyklus sowie neuere Gedichte vortrug.
Fließender Untergang – Abendbericht vom 2. Dezember 2022
Dritte Vorentscheidung zum 30. Haidhauser Werkstattpreis im Münchner Literaturbüro, Milchstraße 4 – trotz nieseligem, eisigem Novemberwetter hatten sich drei Autorinnen, zwei Autoren und viele Zuhörer zum Wettbewerb eingefunden, den Peter Asmodai mit seiner sehr kurzen Story „Festhalten“ gewann.
Liebespassagen – Bericht vom 25. November 2022
Der Münchner Autor Tiny Stricker las typische Passagen aus seinem soeben erschienenen zwölften Buch „London, Pop und frühe Liebe“, plauderte über seine Hippie-Monate in Chittagong und ließ das Publikum, dabei sicher auch einige Old-Flowers, schaudernd an seiner unfreiwilligen Schiffsreise um den Indischen Subkontinent teilnehmen „völlig mittellos“ und abgerissen in den späten 60ern des letzten Jahrhunderts.
Vom Verhältnis von Wort und Bild – Bericht vom 18. November 2022
Das Literaturbüro war bis zum letzten Platz besetzt – vornehmlich mit Haidhausenbewohner, die gespannt waren auf die Haidhausengeschichten der Autorin Sabine Jörg. Und sie wurden nicht enttäuscht. Die Autorin bot kurze, in Präsenz verfasste Geschichtchen, Beschreibungen, Darstellungen des Münchner Viertels aus den 70iger Jahren.
Trieb und Trauer – Bericht vom 11. November 2022
Ein „Bunter Abend“ im MLB verheißt immer drei bis vier ordentliche Autoren oder Autorinnen, sehr unterschiedliche Texte und vertiefte, interessante Diskussionen um Thema, Sprache oder Stil der Texte.
So wars auch heute, und Philipp Stoll begann gleich mit einer kurzweiligen Strandgeschichte, die sich mit der Beobachtung eines Käfers, seinem Fühlen und Denken, mit Riesen, Sand und Meer und dem Beobachten des Beobachtens auseinandersetzte. Das Publikum ging überall gerne mit, wo plastisch von Mammutzähnen und Känguru erzählt wurde; aber auch Denken und Fühlen des Kleintiers, die Fragen von Freiheit und Bestimmung wurden angerissen, Trieb oder Denken.