Der Lyriker Christian Dörr las ältere Gedichte und präsentierte sein zweites Lyrik-Büchlein mit dem Titel „Buddha in Nachbars Garten“ aus der preiswerten Lyrik-Reihe des Anthea-Verlags. Wobei der Autor an diesem Abend für seine älteren Werke erheblich mehr Kritik einstecken musste, als für die Poesie, die er im neuen Band versammelt hat.
Das zentrale Buddha-Poem wurde als „Beschimpfungslyrik“ gern gehört, zumal der Buddha-Kitsch als Nachfahre des Gartenzwergs für die meisten Zuhörer sowieso eine Zumutung darstellt. Schwerer hatte es der Lyriker mit Gedichten zu Franz Marc oder dem „Alt-Münchner Original“ Konrad Balder Schäuffelen, den leider niemand kannte. Am Schluss sprach der Dichter noch von „meinem Grab“ und seinen Gedichten als „verschollenem Evangelium meines Lebens“ – hoffen wir, dass es sich bei diesem Befund um einen Schuss Ironie handelt, an der es dem Autor auch sonst nicht mangelt.
Abendbericht von W.Hirche, Foto von Susanne Görtz