… Thomas Wagner schon und hat deshalb mit seinem Beitrag gleichen Titels die Januar-Vorausscheidung zum 26. Haidhauser Werkstattpreis gewonnen. Im Text geht es um die Beziehung eines 7-jährigen Buben zu seinem armprothesentragenden Vater, der auch noch malt. Meistens malt der Vater zwar dieselben Bilder vom zerstörten Heidelberg, um diese, in der Nachkriegszeit an die Amis zu verkaufen. Aber er kann auch anders. Er malt in dunkle Wolken gehüllte Berge. Und als der Vater den Bauernhof der Familie malt, malt der Sohn eine Hundehütte ins Werk, obwohl es weder Hund noch Hütte auf dem Hof gibt. Und weil er sich einen Hund wünscht, braucht dieser eben auch eine Hütte. Und wenn jetzt die Hütte zum Hof gehört, gehört auch ein Hund dazu. So einfach geht das. Kurzweilig und doch behutsam, literarisch baut Thomas Wagner seine Geschichte auf und lässt sie offen enden. So gewinnt man Vorwettbewerbe und vielleicht auch Preise.
Aber auch die anderen Autorinnen und Autoren des Abends konnten das zahlreiche und sachkundige Publikum mit ihren Texten überzeugen. So Peter Asmodai mit einem gut erzählten Text über einen im Sitzen begrabenen Toten und wilden Spekulationen über wiederkehrende Verstorbene und Geister. Horst Oberbeil trug mit gelungenen Gedichten vom „Werden“ und letztlich doch dem Zuschlagen der „letzten Seite“ zum Gelingen des Abends bei. Andrea Winter las aus ihrem Tatsachenbericht über eine endgültige Flucht aus der ehemaligen DDR. Ein Teil des Publikums hat dabei Emotionen vermisst, während der andere Teil ausdrücklich die Nüchternheit des Textes lobte. So wie es eben meist in der MLB-Werkstatt zugeht: Vielfältige Meinungen, Kritik und Lob. Das Alleinstellungsmerkmal des MLb seit über 35 Jahren.