Das polnische Baguette – Bericht vom 10. Juni 2022

Am Freitag für den 10. Juni 2022 präsentierte die Autorin Elisabeth Lösl eine Erzählung aus ihrem unter dem Pseudonym Ella Paro veröffentlichten Kurzgeschichtenband „Stuhlgeschichten”.

Es handelte sich um den Text “Das polnische  Baguette” eine wohl in den 1960´er Jahren in Polen angesiedelte Geschichte in deren Zentrum Joseph, genannt “Herr Jojo “,der als in Polen lebender Franzose in der Lage ist auch Auslandsreisen, etwa nach Norwegerin oder Italien zu unternehmen, seinem Nachbarn Zbigniew, der seine Zeit im Wesentlichen damit verbringt, am Fenster zu stehen, dessen Ehefrau Lola und ihrer Freundin und Nachbarin Agnes mit deren Ehemann Konrad sowie die dem Gnom Affikus der im Auftrag der Regierung Werbung für ein experimentelles Schlaflabor macht, nach dessen Besuch man sich bereits nach 1 Stunde Schlaf wieder fit und munter sowie zufrieden und lebensfroh fühlt. Eine Werbung, die aber, nachdem die meisten Protagonisten mangels Reise- und Urlaubsmöglichkeiten, dem Fehlen ordentlicher Restaurants und einem nur für wenige bestimmten kulturellen Angebot ohnehin kaum etwas vernünftiges mit ihrer Freizeit anzufangen haben, nicht  wirklich ankommt.

Schließlich wendet sich aber das Leben der Protagonisten, nachdem Joseph seine Back- und Lola ihre Kochkünste in einer zusammen mit Zbigniew, Agnes und Konrad betriebenen Gaststätte “Lolas Esszimmer” ausleben können während der Gnom Affikus nur noch ein Häufchen Elend ist, schlussendlich aber dank Stelzen auch seinen Platz als Kellner im  Lokal findet.

Das Publikum lobte die lebendige und detaillierte Erzählweise mit genauer Charakterisierung der Protagonisten, fand aber die Erzählung bis zur Wendung im Leben der Charaktere als  deutlich zu langatmig.

Abendbericht von Rainer Kegel