Datum/Zeit
Fr., 17. Juni 2022
19:30
Termin im Kalender eintragen: iCal
Veranstaltungsort
MLb Milchstraße 4 München
Franz J. Herrmann liest SAID, dem exilierten Dichter aus Persien und anderen Trinkerpoeten nachgerufen, ein bislang unveröffentlichter Poesieessay, verfasst anlässlich des einjährigen Todestags des Münchner Autors SAID, der am 15. Mai 2021 im Alter von 74 Jahren verstarb.
Nach einer kleinen Trinkerrauchpause präsentiert der ihn überlebende Autor ein paar frühe und spätere Poesien u.a. aus seinem aktuell erschienenen Band Von Adamsmasken, Traumtänzern & anderen Tangoscherben, Edition Art Science, Austria, 2022
––
Franz J. Herrmann liest: SAID, dem exilierten Dichter aus Persien und anderen Trinkerpoeten nachgerufen, ein bislang unveröffentlichter Poesieessay, den der Autor am 15. Mai anlässlich des Todes von SAID, der sich an diesem Tag zum ersten Mal jährte, im Rahmen einer Gedenkveranstaltung in der Monacensia, Münchens literarischem Stadtarchiv, präsentieren wollte, und sei es nur in Auszügen. Doch sah er sich nach der früh erfolgten Einladung seitens deren Organisators Wolfgang „Jack“ Gartmann in Absprache mit der Moderatorin des Abends Cornelia Zetzsche zu seiner Überraschung spät wieder ausgeladen. So nützt er denn nun die Gelegenheit und stellt seinen Nekrolog für den Münchner Poeten SAID – er wurde vierundsiebzig Jahre alt – stattdessen im Rahmen der Autorenlesungen des Münchner Literaturbüros in der Milchstraße Numero Vier gerne vor.
Nach einer kleinen Trinkerrauchpause liest er im Anschluss ein paar frühe, mittlere und spätere Poesien aus seinen Werken, so unter anderem auch aus seinem aktuellen Poesiealbum Von Adamsmasken, Traumtänzern & anderen Tangoscherben, das, erschienen bei Edition Art Science/Austria, vor einigen Wochen druckfrisch aus Österreich eintraf. Das neue Buch versteht er als ein chronologisch angelegtes Corona-Gedächtnis-Album, das man gleich einer Konzeptlangspielplatte von Gedichtanfangsrille zu Gedichtanfangsrille durchgängig lesen kann; wobei dies natürlich den Rahmen des Abends sprengen würde, so dass es vorläufig bei ein paar Hörproben bleiben muss.
Franz J. Herrmann, der aus seinem ersten Gedichtband Keilberg – die Adamsmasken sind bereits sein fünfter Poesieband inzwischen – schon in den frühen 1980er Jahren im Literaturbüro lesen durfte, freut sich sehr auf diesen Abend wie auf dessen Publikum und signiert, wohin immer es diesem verlangt, am liebsten aber natürlich auf die Vorsatzseiten seiner poetischen Brosamen. Schließen möchte der Autor hier mit zwei Zitaten, die er besagtem Essay keineswegs grundlos vorangestellt weiß: Die Ukrainer, die in Russland, in Polen, in der Tschechoslowakei, in Rumänien vorhanden sind, verdienten gewiss einen eigenen Staat, wie jedes ihrer Wirtsvölker. Aber sie kommen in den Lehrbüchern, aus denen die Weltaufteiler ihre Kenntnisse beziehen, weniger ausführlich vor als in der Natur, das ist ihr Verhängnis…“, Joseph Roth, Reise durch Galizien, im November 1924.
Unser größtes Problem in Europa ist heute Russland und die Herrschaft Putins…“, Otto v. Habsburg, an der John-Hopkins-University, anno 2005 der landläufigen Zeitrechnung.
Eintritt frei.