Eine Ansammlung vielfältiger Elemente, eine kunterbunte Mischung und Musik, aus einzelnen bekannten kleinen Melodien zusammengestellt, das Wort Potpourri trifft die Mischung, die am 2120. Abend des Münchner Literaturbüros vorgestellt wurde.
Gerhard Häusler und Elena Dinitz präsentierten gemeinsam mit Peter Jäger, Friedrich Wetter, Branka Takahashi, Eduard (Yetvart) Munzian und Stefanie Crail eine „Kreuzung der Schicksale“.
Was damit gemeint war? „Ohne Freunde ist Leben inhaltslos“ führte Moderator Gerhard Häusler in den Abend ein. Und ein wenig war das auch das Konzept – Freunde machen gemeinsam Kultur und sprechen sich mit ihrer Kunst für Verständigung, Freude, Friede aus. Dabei wechseln sie Musik mit (Chor-)Gesang, Gitarre, Harmonika, Mundharmonika mit Kurztexten, Lyrik und sogar Tanz ab. Hab ich etwas / jemand vergessen?
Das alles ist einfach gestrickt – die Chorstimmen der Lieder finden einander nicht immer exakt, die Einsätze der Musiker brauchen nicht selten Blickkontakte und die Choreographie der Stücke noch Absprache unter den Protagonisten.
Dennoch – auch das Unperfekte kann stimmungsvoll sein. Und so heimsen die Künstlerinnen und Künstler Zustimmung und Applaus ein, erzeugen ein Gefühl der Ungezwungenheit, Einfachheit, Lebensfreude. Herauszuheben die Lyrikbeiträge von Branka Takahashi, die – eine Premiere – ihre Gedichte erstmals in Deutsch sowie Deutsch-Japanisch vorstellt. Stimmungsvoll auch das Harmonikaspiel von Eduard Munzian. Sogar eine Videoeinspielung gehört zum Programm. Der 98jährige Alexander …. (Name leider nicht verstanden und notiert), spielte via Video eines seiner komponierten Lieder über München, wozu der anwesende Chor live sang.
Ist das hohe Kunst? Gegenfrage: Muss Kunst immer hoch sein? Manchmal ist das Einfache schlicht menschlich-sympathisch und auf eigene Art wertvoll. Das mag nicht allen gefallen. Aber es ist doch auf eigene Art berührend. Soweit, dass ein Gast des Abends sich ermuntert sah, mit Baritonstimme am Ende ein eigenes Lied vorzutragen. Eine Kreuzung des Schicksals? Wir werden es erleben.
Abendbericht: Franz Westner