Ein vielseitig ansprechender Abend – Bericht vom 16.11.2018

Am 16.11.18 fand im Münchner Literaturbüro ein Abend der etwas anderen Art statt. Zu Gast war die freie Autorin Diana Hillebrand und stellte ihre Schreibratgeber vor. Die Autorin, die neben ihren Kurzgeschichten und Kinderbüchern auch ein Sachbuch über Münchner Cafés veröffentlicht hat, wählte aus ihren „Heute schon geschrieben?“-Büchern das Thema Erzählperspektive aus. Sehr unterhaltsam und mit viel Esprit erklärte sie anhand ihrer Textbeispiele die Unterschiede von personaler und auktorialer Erzählhaltung. Selbst die Möglichkeit, innerhalb der personalen Form den Leser aus der Erzählerposition heraus anzusprechen, beleuchte Diana Hillebrand mit einem Beispiel aus Daniel Kehlmanns Werken. Dies nahm das Publikum mit einem zündenden Gedankenaustausch auf.

Die Mittel der personalen Erzählweise in der Er- bzw. Sie-Form wurden der Perspektive der Ich-Form gegenübergestellt, dies anhand der gleichen Szene aus den jeweiligen Sichtweisen. In einer angeregt heiteren Diskussion ging das Publikum darauf ein. Die Eigenschaften des allwissenden auktorialen Erzählers zeigte die Autoren in einer überzogenen Ausformung dieser Szene.

Das Publikum war nicht so ruhig, wie es hier den Anschein hat.
Das Publikum war nicht so ruhig, wie es hier den Anschein hat.

In der zweiten Hälfte des Abends las Diana Hillebrand ihre Kurzgeschichte „Das letzte seiner Art“ aus dem dtv-Band „Gute Laune Geschichten (2016). Die in der personalen Ich-Form erzählte Story stieß eine Diskussion über Charakterisierung der Protagonisten und der Paarbeziehung in dieser Geschichte an.

Danach war man sich einig: Ein vielseitig ansprechender Abend, nicht zuletzt wegen der professionellen Autorin. Im Mai 2019 wird ihr erster Roman als Knaur-Taschenbuch erscheinen mit dem Titel „Wo das Glück auf Wellen tanzt“.