Fürstenzell, die Fortsetzung – Bericht vom 29.4.22

Am Freitag den 29.4.2022 trug der Autor Hans-Karl Fischer weitere 15 kurze Kapitel aus seinem autobiografischen Internatsroman vor.

In lebendiger Sprache schildern diese Abschnitte die Befindlichkeiten des Protagonisten im zweiten Schuljahr 1968/69 auf einem katholischen Internat, seine teils vergeblichen Versuche, Anschluss an Mitschüler zu finden, die zwiespältigen Gefühle des elf- beziehungsweise zwölfjährigen zu seinen Eltern, die seinerzeit üblichen inakzeptablen Erziehungsmethoden durch katholische Patres und die kleinen Abenteuer des sich gegen die überkommenen Strukturen eher unbewusst auflehnenden Ich-Erzählers, wenn dieser etwa mit einem Mitschüler unerlaubt das Internat verlässt, um zu seiner Großmutter zu fahren, und sich dann wundert, das sonst gewohnte sonntägliche Ambiente nicht vorzufinden oder aus dem Dorfladen etwas mitgehen lässt.

Ein authentischer Bericht, in einem oft ironischen Stil, der immer wieder einmal Bezüge zu der gleichzeitigen Studentenbewegung und außerparlamentarischen Opposition herstellt.

Der Text kam beim Publikum überwiegend gut an, es wurde aber auch angemerkt, dass wenig außergewöhnliches oder gar spannendes berichtet wurde und die Frage nach der Intention des Autors bei seinem Werk gestellt, ebenso die Frage, inwieweit die Schilderung tatsächlich aus der Perspektive des Kindes geschrieben ist oder nicht doch des späteren Erwachsenen.

Abendbericht von Rainer Kegel