Die 2177. Lesung bescherte dem MLb sogar ein Programmheft, das durch den Abend führte. Gabriele B. Hartl, Autorin des Abends, zeichnete dafür verantwortlich, und es wurde klar: heute wird nur wenig dem Zufall überlassen. Unter dem Titel „Versuche über die Wahrheit- eine lyrische Reise“ präsentierte die Autorin vor vollem Haus einen lyrischen Parcours, mit Vorspann und sechs Stationen: „Aufbruch, Lichtspiele, Würzige Gärten, Feuer und Eis, Meditationen, Umkämpftes Gelände, Endstation“.
Berichte
Blut und Tod – Abendbericht vom 6. Dezember 2024
Am Freitag, den 6. Dezember 2024 hatten sich eine ganze Reihe Interessenten für die Vorauswahl zum Haidhauser Werkstattpreis eingefunden, sechs ausgeloste Autorinnen und Autoren konnten ihre Texte vortragen.
„Ich wollte wie Orpheus singen“ – Abendbericht vom 29. November 2024
Der Autor Ulrich Braun nahm in seiner Geschichte das Publikum mit, an einem frühen Freitagnachmittag durch die Hintertür zu einem Grab, nur noch ein paar Steinwürfe entfernt. Vorbei an unbekannten Namen, und dann legte er sie nieder: Blumen, an den Rand der Grabstelle. Denn vor ein paar Monaten erst hatte Christoph (Hauptfigur) erfahren, dass Anja tot war. Er hoffte immer, dass es sich um eine Falschinformation handelt und dass Anja in Wirklichkeit irgendwo ein gutes Leben führt. Hiermit brach der Autor die Befürchtung, die dann zur Gewissheit wurde.
„Würde so gerne Dein Versmaß finden“ – Abendbericht vom 22. November 2024
Stefanie Rhaden hat´s bei Ihrer Lesung fast immer gefunden. Das gilt auch für die verschiedenen Ebenen, wenn lyrische Texte geheimnisvoll sein sollen. Aber gleich vorweg: Sie schreibt richtig gute Gedichte mit Ratschlägen und Wünschen für sich selbst, für Andere und – immer wieder – mit Tiefgang zum Interpretieren.
Festvortrag zur 40-Jahr-Feier des Münchner Literaturbüros am 9. November 2024
Von Rainer Kegel
Der Anlass unserer heutigen Feier ist die Tatsache, dass vor rund 40 Jahren, nämlich am 4. September 1984, das Münchner Literaturbüro in das Vereinsregister eingetragen wurde. 40 Jahre sind eine lange Zeit, in der viel geschehen ist, weshalb ich versuchen werde, den nachfolgenden Abriss über die Vereinsgeschichte möglichst kurz und knapp zu gestalten.
Untote und andere Abschiedsgespenster – Abendbericht vom 15. November 2024
Der Themenabend „Abschied“ war von lesewilligen Autorinnen und Autoren so gut besucht, dass sie bei weitem in der Überzahl im Vergleich zu den ‚nur‘ zuhörenden Besuchern waren. Zehn Texte recht unterschiedlicher Art kamen auf diese Weise zum Vortrag. Zwar hatten sie alle in der einen oder anderen Form „Abschiede“ zum Inhalt und hinterließen jeweils mehr oder weniger deformierte Protagonisten. Aber im Einzelnen waren sie doch recht unterschiedlich aufgebaut, sprachlich differenziert konstruiert, mit z.T. überraschenden Plots.
Annäherungen an eine Biographie – Abendbericht vom 8. November 2024
Annäherungen, so hieß der Titel der autofiktionalen Autobiografie, die die Autorin Christine Hoffmann bei ihrer Lesung am 8.11.2024 vorstellte. Annäherungen in einem doppelten Sinn wurden dann bei dieser Lesung den Zuhörern präsentiert. Zunächst nach Sinnsprüchen ein sehr ausführliches Vorwort als Annäherung an den eigentlichen Text des Romanmanuskripts mit Angaben zur Entstehungsgeschichte und insbesondere dessen Inhalt. Das Publikum war hier überwiegend der Auffassung, dass dieses Vorwort eigentlich in dieser Form unnötig, jedenfalls zu lang sei.
Mit Augenzwinkern zum Tagessieg – Abendbericht vom 1. November 2024
Wer glaubte, am 1. November würde nur den Toten und Heiligen gewürdigt, sah sich getäuscht. Auch für die Literatur war der 1. ein guter Abend. Ein volles Haus erwartete die Texte der sechs Glücklichen, die aus der Box ausgelost wurden. Gleich vorweg – es war für jeden etwas dabei, von der Kindergeschichte bis hin zur Shortstory mit amerikanischer Szenerie. Nur Gedichte wurden diesmal nicht gezogen. Prosa pur.
Magische Liebe, Tee in Granada und Enzian – Abendbericht vom 25. Oktober 2024
Wer an diesem Abend nicht dabei war, hat eine der zweifellos interessantesten und zugleich kurzweiligsten Lesungen und Diskussionen verpasst.
„Erinnerungen bisher weitgehend verschlossen“ – Abendbericht vom 18. Oktober 2024
Francois Bry erinnerte letzten Freitag im MLB „unerwartete, ernste Kindheitserlebnisse, die ihm bisher weitgehend verschlossen waren“. Während der Jugend gingen ihm manche Erinnerungen verloren. In einfach geformter, literarischer Sprache befreite der Ich-Erzähler bisher vergessene oder verschüttete Begebenheiten aus seiner Vergangenheit. Oft schmerzlich, aber zugleich auch immer erlösend.