Fünf Autorinnen und Autoren servierten an diesem heißen Sommerabend ein gelungenes Potpourri aus skurrilen und ernsten, absurden und realistischen Stories. Franc Beno vom MLB überraschte mit einer gehaltvollen Debüt-Bowle, sodass die Stimmung des Publikums wohlwollend-heiter wirkte.
Ulrich Schäfer-Newiger zitierte unter anderem aus einem fiktiven Brief an Bayern-Boss Uli Hoeneß, in dem sich ein verwundeter „Linksverteidiger“ trotz Verletzung voll Scham und Tränen an den unerreichbaren Fußballgott wandte.
Hartwig Nissen erinnerte in „Helmpflicht“ an das Erlöschen des Lebens in einem Krankenhaus – Zweibettzimmer und …
… Petra Lang erzählte in einer von drei Kurz-Kurzgeschichten davon, wie eine Autorin vergeblich ihrer Inspiration „die Sporen“ mit Musik von Josef Haydn zu geben versucht.
Nach einer kurzen Erholungspause mit deftigem Bowlen-Zuschlag gelang es Paul Holzreiter, die Zuhörer mit seinem bewährten Wiener Singsang behutsam und Satz für Satz in den Biergarten zu entführen. Dort verwandelte sich zum allgemeinen, amüsierten Erstaunen sein alter Freund Willy in ein Riesen-Chamäleon, das eine ganze Breze, mehrmals die Farbe wechselnd, hinunterschluckte.
Klar, dass es Annette Katharina Müller nach dieser Wunderstory nicht leicht hatte mit ihrer Erzählung über die böse Nachbarin, die von einem jungen Blogger „erledigt“ wird.
Den Schlusspunkt setzte Uli Schäfer-Newiger mit dem „Garten des Dichters“, in dem der Autor den großen Dichter als einen ständig nur „denkenden“ und „lesenden“ auf einer Bank entlarvt; ein rechter Langweiler, der Kerl!
Das Publikum ging bei allen Erzählungen mit und folgte den Lesenden vergnügt in die Untiefen ihrer Texte.