Am 30. Juni 2023 stellte Susanne Pawlik vor sehr zahlreich erschienenem Publikum ihr Romanprojekt „Weiterschwimmen“ vor. Angekündigt waren Textcollagen als Auszug von insgesamt 40 Bahnen im Mikrokosmos Freibad, bei denen sich die Leidenschaft der Protagonistin fürs Schwimmen und die Sommer-Leichtigkeit unter Wasser in einem „Swim of Consciousness“ mit ihren Gedanken und Erinnerungen zwischen Verlust und Leben vermischen.
Die Autorin begann ihren Vortrag dann mit einer Flughafenszene; die Protagonistin kehrt mit Ehemann und Kindern aus dem Urlaub zurück, obwohl sich bei der Tochter eine Geschwulst zeigt. Es folgte eine Szene, in der eine ungenannte Frau in einer Schwimmbad-Umkleidekabine ein Telefongespräch der Protagonistin in der Nachbarkabine mit anhört, in dem von erhobenen Werten in Bezug auf die Tochter sowie einem Rezidiv die Rede ist.
Danach folgen Textpassagen, die tatsächlich die Protagonistin bei Schwimmbadbesuchen, teils allein, teils mit einer Nichte, zeigten, und dazu die Gedanken der Protagonistin, die hauptsächlich um die vergangene Erkrankung ihrer Tochter an Krebs, an der die Tochter schließlich stirbt, kreisen.
Insgesamt flüssig erzählte Texte ohne nennenswerte sprachliche Mängel; aus dem Publikum wurde aber schon bald die Frage gestellt, ob der Inhalt, also der Krebstod eines Kindes und die Leiden ihrer Mutter darüber tatsächlich einen Roman zu tragen und die Neugier des Lesepublikums zu wecken vermag. Unverständlich blieb auch, wieso einzelne wenige der “Bahnen” die Erzählperspektive aus der Sicht der Protagonistin verlassen.
Überwiegend fand aber der Vortrag der Autorin positive Resonanz beim Publikum.
Abendbericht: Rainer Kegel
Foto: Wolfram Hirche