Drei Autoren und zugleich Freunde und Bekannte des verstorbenen Malers, Zeichners und Autors Michael Ried würdigten an diesem Abend auf verschiedene Weise die unterschiedlichen Aspekte des Lebens und Wirkens des Verstorbenen.
Petra Lang präsentierte die Biografie Michael Rieds und vor allem dessen breites Schaffen als bildender Künstler, illustriert durch an die Wand geworfene Bilder.
Neben Gemälden und den zu seinem Markenzeichen gewordenen Heften mit Zeichnungen und Texten wurde dessen Arbeit mit Aquarell und Tusche, mit Schrift, mit Linolschnitten im Rahmen eines umfangreichen Werkes, nicht nur in Gestalt seiner bekannten und weniger bekannten Hefte, sondern auch in graphischen Arbeiten, der Gestaltung von CD-Hüllen. Kalendern und Katalogen vorgestellt, und an die von ihm erstellten Lehrschriften wie an die von ihm veranstalteten Kurse für Aktzeichnung erinnert.
Danach folgte ein beeindruckendes Langgedicht von Beppo Rohrhofer unter dem Motto „Dem Clown geht es nicht gut“ über das Auf und Ab in Leben und Wirken des Verstorbenen, das stets überschattet war von seiner psychischen Erkrankung und häufigen Aufenthalten im Klinikum Haar in „Bau 21 Station 12“ und auf einer Palliativstation zu Ende ging.
Unter dem Titel „Maske des Unternehmers, Maske des Bohemien, zwei Halbmasken und der Tod“ trug Hans-Karl Fischer Impressionen aus Begegnungen mit dem Verstorbenen vor, von manchem gesehen als „Gestalt aus der Geisterbahn“. In kraftvoller Sprache zeigte der Autor, der vor vielen Jahren eine Zeit lang als eine Art von Famulus für den Verstorbenen tätig war, die Rastlosigkeit von dessen Leben und dessen hochfliegende Pläne einerseits, die Schwierigkeit seines Lebens, auch unter dem Einfluss mancher Droge, andererseits. Der Autor spürte der geteilten Meinung von Kollegen des Verschrobenen über ihn genauso nach wie drei „prickelnder Langeweile“ als Grundstimmung dessen Lebens. Ein detailreiches und gut getroffenes Porträt, das den Verstorbenen wieder lebendig werden ließ.
Insgesamt war der Abend eine angemessene Würdigung des Verstorbenen mittels qualitätvoller und gelungener literarischer Texte.
Bericht: Rainer Kegel
Foto: Hellmuth Lang