Patricia Foidl verzauberte mit ihrer Lyrik die Zuhörer – Lesung am 8.2.2019

Die 1979 geborene Autorin, ursprünglich aus einer austro-canadischen Familie mit Kindheit und Jugend in verschiedenen Ländern, ist von Beruf studierte Psycholinguistin (LMU), Coach, aber auch Yogalehrerin und lebt in der Nähe von München. Sie ist Mutter eines Sohns.

Ihre Gedichte sind von großer Zartheit und einer gewissen Bescheidenheit, dabei durchaus selbstsicher. Ein Leitmotiv, das Verlassen werden oder Sein, die ferne Liebe, taucht in verschiedenen Schattierungen in den Gedichten auf. Dabei erscheinen die Konturen nicht nur des Gesuchten. Aber auch Dramatisches wie in „Tatort Esstisch“ („dazwischen fädelt sich die Angst….“), bei dem das interessierte und kommentierende Publikum schwankte, ob die explizite Benennung der Gefühle ein besonderer Kunstgriff ist, der den Eindruck verstärkte, oder der Tradition des Unausgesprochenen geopfert werden sollte. Viele Gedichte wechseln innerhalb des Gedichts zwischen strikter Regulierung in relativ strenger Form und Rhythmik mit arrhythmischen Einschüben, die fast wie ein Prosa -Text klingen.

Ihre Bilderwahl ist wild, nie traditionell und dadurch durchaus großartig – direkt neben dem Kilimandscharo der Goldesel, doch beides ganz unwirklich.

Ein Abend, der unsere Zuhörer nachdenklich machte. Ein sehr schöner Abend – und hoffentlich hören wir an einem anderen Abend mehr von ihr.