Ausnahmezeiten erfordern Ausnahmen von der Regel. So wich das MLb aus der Milchstraße 4 zum Offenen Abend am 4. Juli zu seinem 1985. Leseabend in die Seidlvilla nach Schwabing aus. Diese musste wegen der verpflichtenden Abstandsregelung gesucht werden, und es wurde aus Termingründen die seit Jahrzehnten traditionelle Freitagabendlesung an einem Samstag gehalten. Doch das wunderbare Ambiente des Zenzl-Mühsam-Saals tröstete leicht darüber hinweg. Der laue Sommerabend gab ein Übriges zum Charme dieses Abends.
Berichte
Ein Kontrastprogramm – Lesung am 13.3.2020
Maria Wargin und Vivian Golan haben diesen Abend mit lyrischen Texten gestaltet, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
Endlich Naturlyrik im MLb – Offene Abend am 6.3.2020
Um eine Lesung an diesem Abend haben sich sieben Kandidaten bzw. Kandidatinnen beworben, doch drei mussten abgewiesen werden, weil sie in den letzten sechs Monaten schon einmal an einem Offenen Abend teilgenommen haben.
Naturstücke – Lesung vom 28.3.2020
Gestern Abend hatten wir Maria Wargin zu Gast, eine Dichterin, die die Grenzen der Dichtung so weit trieb, dass einige der Zuhörer nicht mehr mitkamen bzw. mitkommen konnten.
Böhmische und andere Stippvisiten – Lesung am 21.2.2020
Die Lesung von Lutz Landwehr von Pragenau war gleich aus mehreren Gründen ein „Highlight“ der bisherigen Freitagslesungen 2020. Zunächst einmal war das Literaturbüro von Besuchern übervoll, was, wie der Kenner weiß, nur selten vorkommt.
Erzählen oder nicht – Lesung vom 14.2.2020
Elvira Steppacher konnte an diesem Abend das Publikum mit drei verschiedenen Texten für sich einnehmen: Einem (etwas reiferen) Romanprojekt „Was der Fall ist“, einer Kurzgeschichte „Held, innen“ und einem neueren Romanprojekt mit dem Arbeitstitel „Das Treibhaus“.
Geburtsdrama und Knastgeschichte – Offener Abend am 7.2.2020
Volles Haus beim Offenen Abend, an dem sechs Autorinnen und Autoren Stories oder Gedichte vortrugen und am Schluss Marion Zechner mit „Freiheit“ über den Ex-Knasti Ricky knapp gewann.
Revolution aus dem Geist der romantischen Märchenwelt – Lesung vom 31.1.2020
Am 30.1. stellte die Autorin Sarah Rosal ihren Roman „Aschenputtel macht sich auf die Socken“ vor. Wer hier auf konkrete Anbindung an eine Märchenwelt setzte, lag richtig. Wer auf einen modernen Entwicklungsroman aus weiblicher Sicht setzte, lag falsch.
Spucke und Gebet – Lesung am 24.1.2020
Der Münchner Autor Hans-Karl Fischer stellte an diesem Abend vor dem Publikum des Münchner Literaturbüros einige Kapitel aus seinem Roman-Entwurf mit dem Arbeitstitel „Gewalt” zur Diskussion. Der Text verhandelt autobiographische Erlebnisse des 16- 17 jährigen Schülers in einem Niederbayerischen Internat in den 70er Jahren.
Zeitspiegelungen, Leben – Lesung am 17.1.2020
Dass dies ein Bericht sein soll von einer Lesung im Münchner Literaturbüro in der Milchstraße 4, ist eher unwahrscheinlich, wenn es nach dem Autor Ulrich Schäfer-Newiger geht, der angeblich gesehen wurde, wie er vier seiner Kurzgeschichten an diesem regnerischen Winterabend vortrug.