Lucas Friedrich

Kritische Paarungsversuche – Abendbericht vom 14. April 2023

Der jugendliche Autor Lucas Friedrich, 24, war extra aus Bayreuth angereist, um vor dem Publikum des MLb drei Texte zu lesen: Den Romanauszug „To live and die in June“, die Kurzgeschichten „A little Song for us“ und „Das Herz der Walküre“. In allen Texten geht es um die Begegnung eines jungen Mannes mit einer jungen Frau unter Anwendung größerer Mengen Alkohols und anderer Rauschmittel – wobei diese verkürzte Darstellung dem Können des Autors natürlich nicht gerecht wird.

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Karin Riedel

Krieg und leise Töne – Abendbericht vom 7. April 2023

Die Autorin Karin Riedl kam, sah und siegte an diesem kühlen Karfreitag-Abend im MLb vor vollem Haus mit ihrer Geschichte „Mykyta, der Mörder“.

Doch bevor sie drankam, führte Stefan Kessler das Publikum in seine „Tagebuch-Gedichte“ ein. In wohlgeordneten Rhythmen und Reimen schildert er die Alltagssorgen und -mühen des Menschen. Etwa den zu warmen Frühling, den heißen Sommer und die Schwierigkeit mit dem „Glück“ des Lebens.

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Knud Hammerschmidt

Von Poetry bis Krimi – mit einem Lächeln am Rand der Welt – Abendbericht vom 24. März 2023

Vier recht unterschiedliche Genres bediente Autor Knud Hammerschmidt im Münchner Literaturbüro und zeigte, dass er nicht nur ein polyglotter Allrounder und Weltenbummler ist, sondern auch ein literarischer. Mit „Und kein bisschen weise“, einem Poetry-Text, eröffnete er den Abend. Im Mittelpunkt des Textes stand das „Erwachsenwerden“, oder „Erwachsensein“, das vielleicht gar nicht so erstrebenswert ist. Wobei das Publikum im Anschluss weniger auf den Inhalt, sondern auf die Frage einging, ob es tatsächlich Poetry war, oder doch eher eine pointiert und schnell vorgetragene Glosse. Gleichgültig! Denn der Text kam gut an, abgesehen davon, dass er manchen doch zu schnell war und nicht allen Pointen gefolgt werden konnte.

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Nök Burmeister

„Ameise sucht Elefant, mit viel Herz und mit Verstand“ – Abendbericht vom 17. März 2023

Und „wie endet die Geschicht: Ein Happy End, das gibt’s hier nicht.“ Zumindest nicht im Gedicht Ameise, mit dem der Autor Nöck Burmeister vor einem guten Dutzend Zuhörer sein Potpourri an Reimgedichten eröffnet. Diese handeln von Liebe, Tieren, Träumen, Erinnerungen und den Tücken des Alltags. Heiter und leicht kommen die lebendig und stimmungsvoll vorgetragenen Gedichte des 78-jährigen Autors daher. Mal geht es um die zarten Gefühle von Frau Paprika, Herrn Zucchini und anderem Gemüse im Ratatouille; mal reißt sich der achtbeinige Weberknecht ein Bein aus, um es der nur sechsbeinigen Fliege abzugeben, in die er sich verguckt hat. Oft geht es um Kleingetier wie Mücke, Laus und Regenwurm, „Spinnennetzearchitekten“ … und manch andere Insekten. Ein Gedicht allerdings fällt aus dem Rahmen, es trägt den Titel Spezialoperation und thematisiert das ernste Thema des Ukrainekriegs.

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Von den Untiefen auktorialer Erzählweise – Abendbericht vom 10. März 2023

Der Autor hatte das vollständige, umfangreich-dicke Manuskript seines – unveröffentlichten – Romans „Zauberzeit“ mitgebracht und auf den Tisch gelegt. Er wolle damit belegen, erklärte er im Laufe des Abends, dass er wirklich den Roman geschrieben habe und das nicht bloß behaupte. Allerdings machte er auch mehrmals von dieser Aussage insoweit wieder einen Rückzieher, als er seinen Text wiederholt ‚Romanverdacht‘ nannte – also: Vielleicht doch kein Roman? In seinen anfänglichen biographischen Angaben wies der Autor darauf hin, dass er u.a. vom Journalismus und der Psychologie komme, ein Umstand, der im Laufe des Abends noch eine Rolle spielen würde.

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Ursula Herzog

Ein Leben im Anzug – aber ganz anders – Abendbericht vom 17. Februar 2023

Carlos heißt der kleine Junge, dessen Anzug im Mittelpunkt des Romanprojekts von Ursula Herzog steht. Ursula Herzog war Fachlehrerin für Sport an sonderpädagogischen Einrichtungen und arbeitet mittlerweile in eigener Praxis als Physiotherapeutin, Osteopathin und Cranio-Sacral-Therapeutin.

Der Anzug hat – wie schon die Ankündigung zur Lesung vermuten lässt – nichts mit einem Kleidungsstück zu tun. Er stellt vielmehr eine Metapher dar für die Wahrnehmungsstörung des Protagonisten Carlos, um die es im Roman geht. Ist es ein Roman? Die Frage wird im Verlauf des Abends gestellt werden.

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